Der Folklorekreis Gütersloh on tour. Pünktlich um 7:00 Uhr, am Samstag den 13. April, ging es vom Parkplatz des Schulzentrum Süd in Sennestadt in Richtung Süden. Vorerst 20 Personen vom Folklorekreis Gütersloh, sowie ein Paar der Brunswiker Tanzliut aus Braunschweig, freuten sich auf die folgenden 10 Tage im Süden von Europa. Was würde sie alle erwarten? In Folge die Erlebnisse und Aktivitäten auf der Reise an die ligurische Küste von Italien.
Ein Zwischenstopp am ersten Tag wurde überraschenderweise in Rothenburg ob der Tauber gemacht. Zwei Stunden konnten sich die Mitfahrer innerhalb der alten Stadtmauer die Beine vertreten und sich in den vielen weihnachtlichen und kunsthandwerklichen Läden von der Vielzahl an Angeboten begeistern. Die bunt geschmückten Osterbrunnen waren die ideale Kulisse für ein Gruppenfoto.
Anschließend ging die Fahrt weiter in Richtung Lindau. Dort in der Jugendherberge war die Zwischenübernachtung auf der Reise nach Italien. Dort kamen auch 6 weitere Reiseteilnehmer aus München und Augsburg hinzu. Der Abend stand ganz im Sinne des Tanzen. Das Programm für das 4tägige Festival musste noch einmal geprobt werden. Rechts und links und rund im Kreis. Walzerschritt und schwungvolle Polka. Nach zweieinhalb Stunden harten Trainings hatten sich alle einen leckeren Drink an der Hausbar verdient.
Am nächsten Morgen, der Himmel weinte Freudentränen, ging es weiter durch Österreich, Lichtenstein und der Schweiz, über und durch schneebedeckte Berge, nach Italien.
Weiter nach Mailand und Genua bis man schließlich am Ziel in Diano Marina am Mittelmeer ankam.
Das Hotel Astra war für die nächsten Tage der Ausgangspunkt für die Tänzer und Musiker vom Folklorekreis Gütersloh. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zwischen dem Veranstalter des Festivals und dem Hotelinhaber konnten alle ihre Zimmer beziehen. Jedes mit einem kleinen Balkon, der bei dem schönen Wetter ein willkommenes Fleckchen darstellte. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort und einem leckeren Abendessen im Hotel, stand noch einmal Tanzen auf dem Programm. Eine Stunde lang wurden nochmals überwiegend die Tänze geprobt, die noch nicht so gut saßen. Der gesellige Abend im Anschluss an der Hotelbar war ideal zum weiteren Kennenlernen der mitreisenden Gäste. Am Morgen wurde noch einmal das Tanzprogramm auf dem nahe liegenden Parkplatz geübt. Viele der Passanten und Bewohner schauten sich von der Straße oder ihren Balkonen das bunte Treiben der schwungvollen deutschen Tänzen an.
Danach nutzten viele die Zeit den Ort Diano Marina zu erkunden. Bei strahlend blauen Himmel und einer starken Brise vom Meer aus, war die Strandpromenade ein sehr schöner Ort für einen Spaziergang. Mutige wagten sich mit den Füßen ins Meer. In der Fußgängerzone lockten Patisserien zu leckeren Kuchen und kunstvoll gestalteten Törtchen mit Kaffee, Expresso und italienischen Cappuccino zum Verweilen ein. Am Abend fand ein Treffen aller Gruppenleiter mit den Organisatoren statt. Dort gab es die Informationen über den Ablauf des gesamten "International Folklore Festival Diano Marina - Sanremo - Cannes 2019". Während dessen wurde im Hotel wieder das Wort "Geselligkeit" groß geschrieben. In fröhlicher Runde bis spät in die Abendstunden ging wieder einmal ein schöner Tag zu Ende. Am Dienstag war der Tag für Sightseeing vorgesehen. Während des Frühstückes wurde als erstes einmal dem Geburtstagskind Andreas ein Ständchen gebracht, bevor es dann im Buskonvoi in Richtung Frankreich ging. Die Parfümerie Fragonard in Èze war das erste Ziel an diesem Morgen. In Form einer Führung wurde den Besuchern die einzelnen Schritte der Parfümherstellung erklärt. In einem Riechspiel konnten die Teilnehmer verschiedene Gerüche ihren Ursprüngen zuordnen. Am Ende konnte sich jeder, wie er wollte mit verschiedenen Produkten der Parfümfabrik eindecken. Dabei fiel vielen die Wahl des richtigen Duftes schwer.
Weiter ging es mit dem Bus nach Nizza. An der berühmten Promenade des Anglais konnten die Reisenden aussteigen und die Stadt auf eigene Faust erkunden. Die einen spazierten durch die Altstadt. Die anderen spazierten entlang der Promenade und wieder andere probierten in einem gemütlichen Restaurant die französische Küche oder tranken in einem der vielen Cafés einen Kaffee. Am Nachmittag ging es dann weiter in das Fürstentum Monaco und in die berühmte Stadt Monte Carlo mit ihrem genauso bekannten Casino und dem Hotel de Paris. Bewundert wurden die vielen Nobelkarossen und die vielen Jachten der Reichen, die im Hafen lagen. Leider war durch das hohe Verkehrsaufkommen und der vielen Umleitungen die zur Verfügung stehende Zeit ein wenig knapp. Gerne hätte man sich den Palast der Grimaldis sowie die Altstadt ebenfalls angesehen.
So wurde um 19:00 Uhr die Rückfahrt zum Hotel angetreten. Wie besprochen, wartete das leckere Abendessen auf seine Gäste. Ein wundervoller Tag für alle Teilnehmer dieses Festivals. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Musik und des Tanz. Am Morgen fuhr man gemeinsam im Buskonvoi in Richtung Sanremo. In der Fußgängerzone, vorbei am bekannten Casino ging es in einem Festumzug bis zum bekannten ARISTON Film Theater. Immer wieder blieb der Zug stehen und die verschiedenen Folklore- und Trachtengruppen aus Österreich, Ungarn, Mexiko, Kolumbien, der Ukraine, der Slowakei, Portugal, Italien und Deutschland zeigten in ihren traditionellen Trachten ihre Tänze. So auch der Folklorekreis Gütersloh. Vor dem ARISTON zeigte jeder Gruppe noch einmal einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Repertoire.
Gemeinsam ging es danach mit der Nationalflagge und Gruppenschild zum Casino von Sanremo. Dort versammelt wurde ein Foto aller Gruppen gemacht. Ein Trubel der seines Gleichen sucht. Die Anzahl der Fotografen und Fotografinnen waren kaum zu zählen. Das Aufgebot kann nicht viel geringer gewesen sein als bei den üblichen Festspielen in dieser Region. Weiter ging die Fahrt in die französische Filmstadt Cannes. An dem berühmten Boulevard de la Croisette hatte jede Tanzgruppe eine Stunde Zeit ihr Programm den vielen Gästen, Touristen und Einheimischen zu präsentieren. Bei strahlendem Sonnenschein direkt am Meer zeigten die Gütersloher und ihre Gäste westfälische Tänze, die sie eigens für diese Promenade einstudiert hatten. Ein Feeling der Extraklasse, trotz Spaziergängern und eiligen Passanten, die keine Zeit zum Verweilen und genießen hatten. Anstrengend, aber auch toll war die Darbietung auf diesem wohl bekanntesten Boulevard in Europa. Natürlich durfte am Ende das Gruppenfoto auf dem berühmten roten Teppich in Cannes nicht fehlen.
Ein super toller Tag ging mit der Heimfahrt in Hotel zu Ende, welches sehr flexibel mit dem Abendessen war und die Gäste auch zu fortgeschrittener Stunde noch bestens und freundlich bewirtete. Am letzten Tag des Festivals in Diano Marina stand am Morgen der Empfang im Rathaus auf dem Programm. Pünktlich um 11:00 Uhr waren die Delegierten aller teilnehmenden Gruppen eingetroffen. Nach den obligatorischen Pressefoto und den Ansprachen des Stadtvertreters, der Polizeipräsidentin und des Kulturbeauftragten, gab es einen vorbereiteten Imbiss und verschiedenartige Getränke.
Am Nachmittag zogen dann alle Nationen in einem Straßenumzug zur Bühne auf der Strandpromenade von Diano Marina zur großen Abschlussveranstaltung. Die Organisation eines geordneten Umzuges ist sicherlich nicht ganz einfach, wie die Akteure vor Ort erfahren mussten. Aber die Stimmung bei den Güterslohern war trotz allem ungetrübt. Auf der Hauptbühne startete um 16:00 Uhr das vielversprechende internationale Folkloreprogramm. Beginnend mit den Mexikanern aus den USA und den Kolumbianischen Gäste aus London ging es weiter mit vielen anderen folkloristischen Tanz- und Trachtengruppen aus Europa. Jeder präsentierte in etwa 15 Minuten einen Teil seines nationalen Tanz- und Musikprogramm. Dabei war von Czardas über Ukrainischem Gesang und Schuhplattlern, Ländlern, Kreis- und Vierpaartänzen alles zu sehen. Vier Stunden dauerte das abwechslungsreiche Programm und ließ keine Langeweile aufkommen.
Zum Abschluss fanden sich alle Vertreter nochmals mit Ihren Landesfahnen und Gruppenschildern zur großen Verabschiedung auf der Bühne ein. Ein Pokal und ein Bild nahm jede Gruppe als Andenken an das "Internationale Folkore Festival Diano Marina - Sanremo - Cannes 2019" mit nach Hause. In ausgelassener Stimmung traten alle Teilnehmer den Rückweg zu ihrem Hotel an.
So auch der Folklorekreis Gütersloh, der nach dem Abendessen nochmal mit der mexikanischen und kolumbianischen Gruppe bei Samba und Salsa bis tief in die Nacht feierte. Da die Ostwestfalen und ihre Gäste den Aufenthalt an der ligurischen Küste bis Ostersonntag verlängert hatten, wurde das Programm der beiden letzten Tage selber gestaltet. So fuhr man am Karfreitag als erstes nach Cervo, einem kleinen Dorf mit seiner Kathedrale San Giovanni.
Ein kleines Dorf mit engen Gassen und vielen kunsthandwerklichen Geschäften. In einem Cafe mit traumhaftem Blick über die ligurische Küste verweilten einige bei einem Expresso, Latte oder ähnlichem bevor die Weiterfahrt zur Grotte di Toirano begann.
Der Nachmittag, wieder im Hotel ASTRA, war zur freien Verfügung.
Jedes Jahr am Karfreitag, findet in Diano Marina eine Prozession mit den 14 Kreuzwegstationen durch die Fußgängerzone statt. Dieses Ereignis wollten sich einige aus der Gruppe nicht entgehen lassen. So trafen sich die Interessenten um 21:00 Uhr vor der Kirche Sant'Antonio Abate, um an der diesjährigen Prozession teilzunehmen. Obwohl die Zeremonie natürlich auf italienisch war, war der Leidensweg Jesu beeindruckend und besinnlich dargestellt. Wieder zurück im Hotel kam die große Überraschung. Die Musiker und Tänzer aus Gütersloh wurden gebeten, nochmal, am Samstag, mit nach Sanremo zu fahren und an dem dortigen Festumzug und Auftritt vor dem ARISTON teilzunehmen. Der Folklorekreis Gütersloh musste einen positiven Eindruck hinterlassen haben. Nach einer längeren Diskussion um das Für und Wider hatte man eine tanzbare Truppe zusammen. Also wurde entschieden, den nächsten Tag nochmals den Tag in Sanremo zu verbringen. Wer wollte konnte in Diano Marina bleiben und den letzten Tag in Italien selber gestalten. Am Samstag ging es dann nochmals mit dem Bus ins nahe gelegene Sanremo. Bei strahlend blauen Himmel tanzten und spielten die Ostwestfalen wie auch schon Tage zuvor in der Fußgängerzone und vor dem ARISTON. Insgesamt sechs Gruppen aus Lettland, Bulgarien, Polen, den Niederlanden, der Schweiz und Finnland nahmen an diesem dritten Festival an der Mittelmeerküste teil. Schnell wurden neue Bekanntschaften, vor allem mit den Schweizern geschlossen.
Ein Internationales Festival ist eine ideale Gelegenheit neue Kontakte und Freundschaften zu finden und zu schließen. Die Weiterfahrt, zum zweiten Mal nach Cannes zu fahren, ersparte sich der Folklorekreis Gütersloh. Ein wenig Freizeit für die Erkundung von Sanremo war ein willkommene Alternative für den letzten Tag dieser italienischen Reise. Am Abend verabschiedeten und bedankten sich die Mitglieder und Gäste vom Folklorekreis Gütersloh von ihren beiden Betreuern Jovana und Nenad, die unterm Strich die eigentlichen Organisatoren dieses doch schönen internationalen Festivals waren. Am Ostersonntag hieß es dann wieder Abschied nehmen von einer sehr schönen Region Italiens. Pünktlich nach dem Frühstück wurde die Heimreise angetreten.Wieder über Genua und durch die Schweiz, entlang des San Bernadino, über schneebedeckte Berge in die Stadt am Bodensee. Dort verabschiedeten sich die mitgereisten Gäste von der Riesengebirgs-Trachtengruppe-München und Luis, der jüngste Teilnehmer mit seiner Mama Katrin sowie Renate. Der Rest vom Folklorekreis Gütersloh genossen noch einen letzten Spaziergang auf der Insel in Lindau.
Am letzten Tag einer sehr schönen Reise ging es wieder über die bundesdeutschen Autobahnen zurück in die ostwestfälische Heimat. Wieder einmal ging eine gemeinsame Aktivität, bei der vor allem der Spaß an Musik und Tanz sowie die Geselligkeit an höchster Stelle standen, vorüber. Sicher ist, dass in nächster Zeit die neue Planung für ein neues internationales Folklorefestival 2020 im Ausland beginnen wird. Man darf gespannt sein, wohin die Reise gehen wird.