Bis Mitte des 19. Jahrhundert wurden in Schlesien Trachten getragen. Das Gebiet um Breslau erstreckte sich von der Oberlausitz bis Kattowitz, von Grünberg im Norden bis Glatz im Süden.
Schlesien unterteilte sich in Niederschlesien in die Bezirke Lignitz und Breslau, sowie in Oberschlesien die Bezirke um Oppeln und Kattowitz. Heute liegen diese Gebiete überwiegend in Polen. Die schlesischen Volkstrachten sind auf Grund der verschiedenen Trachtengebiete sehr unterschiedlich. Die Tracht bot eine Vielzahl von Informationen.
So spiegelte sie unter anderem auch wider, ob eine Frau ledig, verheiratet oder verwitwet war. Ebenso gab es spezielle Trachten bei verschiedenen Anlässen, wie Hochzeit, Kommunion und Konfirmation
Typisch für die Niederschlesischen Trachten ist die Weißstickerei in der Schürze, Tuch und Mädchenhaube.
Die Goldhaube aus schwarzem Samt wird den großen Festlichkeiten vorbehalten und nur von verheirateten Frauen getragen.
Die Mädchenhaube ist aus dem gleichen Stoff wie das Kleid. Über der Stirn wird ein weißes gesticktes Band aufgenäht, das über den Nackenabschluß der Haube in abstehenden weißen Schleifen (Schluppen) aufgesteckt wird.