Für den Folklorekreis Gütersloh wurde es wieder einmal Zeit ein gemeinsames Wochenende zu verbringen. Nach 2maliger Absage, hatte man sich entschlossen, das verlängerte Herbstwochenende in der Waldjugendherberge Uelsen zu verbringen. Am Freitagabend trudelten die Teilnehmer langsam ein und nach einem verspäteten Abendessen freuten sich alle auf ihr gemeinsames Hobby. In gemütlicher Runde, mit Gesprächen über Aktivitäten im nächsten Jahr, ging der erste Abend langsam dem Ende zu. Pünktlich um 9:00 Uhr am nächsten Morgen hatte Matthias zum Tanzen aufgerufen. Schließlich wollte man an diesem Wochenende auch neue Tänze und Folgen einstudieren. Leider konnten auf Grund von Krankheitsausfällen nicht alle geplanten Stücke geübt werden. Neues, wie der Lüneburger Windmüller, Syras und die Kreuzpolka waren allerdings möglich. Spaß am Musizieren und Tanzen war das Motto – und das hatten alle.

Natürlich hatte das Vorbereitungsteam auch ein interessantes Programm aus der Umgebung zusammengestellt. Auf dem Ferienhof Akkermann in Wilsum hatte Frau Akkermann zu einem Bauerndiplom aufgerufen. Nun konnten die Musiker und Tänzer ihr Können im Bezug bäuerliches Handwerk unter Beweis stellen. Verschiedene Fragen auf einem Fragebogen sollten richtig beantwortet werden. Wer kennt sie schon, die verschiedenen Kornarten? Oder die verschiedenen Namen für die Kartoffel? Was befindet sich in den kleinen Bauernhäuschen mit der Wolle? Da ist schon ein vernünftiger Tastsinn und Feingefühl gefragt. Auch die Neuzeit-Cowboys hatten ihre Mühe das Vieh in die Ställe zu bekommen. Da sollte das Melken einer Kuh wohl nicht ganz so schwer sein. Und wenn doch, dann holte man sich halt Hilfe dazu. Minigolf mit einem Holzschuhschläger sollte auch gekonnt sein.

Da fiel es den Siegern schon etwas leichter in Holzschuhen einen Ehrentanz hinzulegen. Man sah halt wer tanzen kann. Wie so oft nach getaner Arbeit, gönnte man sich zum Abschluss ein Gläschen Pflaumenlikör.

Ein Abschiedsfoto mit den erlangten Diplomen rundete das schöne Erlebnis ab. Der Folklorekreis Gütersloh besteht nun aus überwiegend bäuerlichen Experten.

Nach einer Kaffeepause und späterem Abendessen ging man an diesem Abend zum spielerischen Teil des Wochenendes über. Es ist bereits eine gewisse Tradition am Abend, sich mit mitgebrachten Gesellschaftsspielen zu amüsieren. Schnelligkeit und allerhand Geschick waren dabei von Vorteil. Ein vorbereitetes Online-Spiel konnte auf Grund der schlechten Internetversorgung leider nicht gespielt werden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Folklorekreis Gütersloh ist flexibel.

Am Sonntag nach dem Tanztraining und dem Mittagessen, gingen die Teilnehmer des Wochenendes zu Fuß zum nahegelegenen Bronzezeithof. In entsprechendem Outfit und fachlichem Wissen, erfuhren die Gäste einiges aus vergangenen Zeiten. Herr Kees Evers ging mit allen auf eine Zeitreise in die Bronzezeit und führte seine Begleiter unter anderem in ein Wohnzimmer des damaligen Bauernhauses, in dem im Durchschnitt 14-16 Personen lebten. Getreidesuppe oder auch mal Fleisch waren die Grundnahrungsmittel damaliger Zeit. Brot gab es nur zu besonderen Anlässen. Denn das Korn wurde per Hand gemahlen. Das Herstellen von Werkzeugen konnten Andreas und Konstantin gemeinsam probieren. Schnell zeigte sich, dass man nur gemeinsam ans Ziel kommen konnte. Auch das damalige Weben und die Verarbeitung von Stoffen wurden den Betrachtern gezeigt. Fazit: Eine sehr interessante Tour durch die Bronzezeit.

Anschließend traf man sich zum gemütlichen Kaffeetrinken im Café Blekkers gleich um die Ecke. Ein improvisierter sehr unterhaltsamer Gruppenabend rundete den Tag ab. Rolands telepathische Fähigkeiten wurden mit Hilfe von Gabriele und Konstantin unter Beweis gestellt.

Ein sehr amüsierender Abschlussabend. Am nächsten Morgen wurde die Heimreise wieder einmal angetreten und ein schönes Wochenende ging zu Ende. Neue Tänze, ein Bauerndiplom, eine Zeitreise in die Vergangenheit und telepathische Fähigkeiten machten diese Gruppenfahrt zu einem lustigen, geselligen Ereignis.

Nicht nur das Tanzen steht im Folklorekreis Gütersloh im Fokus. Die Geselligkeit und die gemeinsamen Aktivitäten sollen nicht zu kurz kommen. Aus diesem Grund besuchten die Mitglieder am letzten Sonntag das Böckstiegel Museum in Werther. Peter August Böckstiegel, ein berühmter Maler, lebte bis 1951 in Werther in einem kleinen Haus am Rande der Stadt. Eine fachmännische Führung brachte den Teilnehmern das Leben und die Werke des Künstlers näher. Ein anschließender Spaziergang durch die sonnige Ravensberger Gegend gab die Möglichkeit zu allerlei Geplauder. Unter anderem wurde auch ein Engelhof besucht, dessen Besitzer ein Nachbar des Malers war und auch einiges aus dem Nähkästchen erzählen konnte. Zurück zum Museum rundete ein gemeinsames Kaffeetrinken den Nachmittag ab. Gemeinsame Aktivitäten stärken das Zusammensein der Volkstanzgruppe und bereitet immer wieder Freude.

Frankenberg an der Eder. Wieder einmal eine Mini-Europeade. Da durfte der Folklorekreis Gütersloh nicht fehlen. Tanzen macht endlich wieder Spaß. Das haben die Tänzerinnen und Tänzer sowie zwei Musikerinnen und ein Gitarrist unter Beweis gestellt. Mit einem abwechslungsreichen Ausschnitt von Tänzen aus dem Repertoire erfreuten die Gütersloher die Bewohner und Gäste in Frankenberg.

Zusammen mit seiner Partnerin Karin nahmen wir Abschied von Volker Fellersmann. Volker verstarb am 23. Dezember 2021 im Alter von 66 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit.
Volker Fellersmann war 34 Jahre lang Mitglied im Folklorekreis Gütersloh, der bis 2015 Teil der DJO-Deutsche Jugend in Europa war. Als Vorsitzender des DJO-Kreisverbandes und Vorsitzender des DJO-Regionalverbandes Detmold-Münster hat Volker viele Jahre lang die Belange des Folklorekreises vertreten.
Nach der Vereinsgründung zum Folklorekreis Gütersloh e. V. war er Datenschutzbeauftragter sowie zeitweise als Kassenprüfer und Vorstandsmitglied tätig. Bei vielen Auftritten, gemeinsamen Reisen, Begegnungen und internationalen Festivals war Volker zusammen mit Karin, mit Freude dabei.
Er war immer für einen Spaß zu haben und zu begeistern.
Volker, wir vermissen dich!

Obwohl noch ist Corona-Jahr,
sind Musiker und Tänzer da.


Zur Weihnachtsfeier ist geladen,
geimpft, geboostert muss man haben.
Kontrolle findet auf jeden Fall statt,
ansonsten wird man halt nicht satt.

 

Auf dem Plan steht lecker Essen
und das Trinken nicht vergessen.


Gemütlich soll es heute werden,
vergessen die Einschränkungen und Beschwerden.
Geselligkeit, Beisammensein,
das soll heut das Motto sein.

Zusammen sein in frohen Runden,
das ist das Ziel in diesen Stunden.

 

 

 

 

Auch der Weihnachtsmann ist da,
fragt ob jeder artig war.

 

 

Nachdenkliche schaut so mancher drein.
War ich artig? Kann das sein?
Ganz bestimmt, ganz ohne Bedenken
ist Santa bereit zu beschenken.
Ein Gedicht und Weihnachtslieder
erfreut die Gäste immer wieder.
Auch ein Märchen wird gebracht,
so dass die ganze Gesellschaft lacht.

 

 

 

 

 

Für´s nächste Jahr sind wir bereit,
zum Tanzen, Feiern und Festlichkeit.
Wir wünschen uns allen für´s nächste Jahr,
das Corona für alle Geschichte war.

 

 

 

Allen Mitgliedern und Freunden vom Folklorekreis Gütersloh e.V. wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und Gesundheit für das neue Jahr. 

Das diesjährige Gruppenwochenende vom Folklorekreis Gütersloh fand in der Jugendherberge in Kassel statt. Vom 18. bis 20. Oktober sollte Musik und Tanz, sowie das gesellige Miteinander im Vordergrund stehen. Vier Damen der Musikgruppe und fast alle Tänzerinnen und Tänzer trafen am späten Freitag Nachmittag in Kassel ein.Nach einem reichhaltigen Abendessen wurde natürlich, wie sollte es anders sein, das Tanzbein geschwungen. Tänzerisch hatte sich der Folklorekreis einiges für das Wochenende vorgenommen. Ein neues Programm für 2020 sollte erarbeitet werden, sowie zwei neue Tänze, die ein befreundetes Paar aus Braunschweig mitgebracht hatten. Wie bereits erwähnt, wird im Folklorekreis Gütersloh auch das Gesellige groß geschrieben. So wurden am Freitag Abend die mitgebrachten Gesellschaftsspiele ausgepackt und nach Herzenslust gespielt.

Bis tief in die Nacht wechselten die vielen Karten und Spielfiguren ihre Besitzer. Nach einem stärkendem Frühstück ging es am nächsten Morgen weiter mit Musik und Tanz. Seyras und Hornpfiffen, zwei ganz neue Tänze für alle Mitglieder, wurden intensiv erklärt und neu einstudiert. Zusätzlich hatte man sich drei neue Tanzfolgen für das Wochenende vorgenommen, die im nächsten Jahr ins Programm aufgenommen werden sollen. Zwei deutsche, sowie eine skandinavische Folge, bestehend aus jeweils drei Tänzen. Ein Tanzprogramm, das einiges von den Tänzerinnen und Tänzer abverlangt.

Natürlich wäre das Gruppenwochenende nichts, wenn nicht auch etwas für das Kulturelle dabei wäre. So war der Besuch am Samstag Nachmittag im Bergpark am Schloss Wilhelmshöhe eine willkommene Abwechslung für alle. Zum einen tat ein Spaziergang im schönen angelegenen Park, mit seinen vielen alten Bäumen und dem Herkules Denkmal gut und zum anderen war eine Führung im Weißensteinflügel von Schloss Wilhelmshöhe arrangiert worden. Nach einer kurzen Kaffeepause im Schlosscafe ging es wieder zurück zur Jugendherberge.

Dort angekommen, wurde natürlich wieder das Tanzbein bis zum Abendessen geschwungen. "Tanzen macht Spaß" Das Motto vom Folklorekreis Gütersloh. Gesellig ging es am Abend weiter. Hinein in den Geburtstag von Georg, der um 24 Uhr die Korken knallen lies. Das die Flasche selbst durch den Saal schoss, anstelle des Korkens, war natürlich nicht eingeplant. Jeder der zu diesem Zeitpunkt bereits ein wenig schläfrig war, wurde durch den Knall abrupt wieder ins Leben gerufen. Am nächsten Morgen, wie sollte es anders sein, wurde das neu erlernte Tanzprogramm wiederholt. Sicherlich war der ein oder andere zu diesem Zeitpunkt bereits ein wenig übernächtigt.

Trotz allem konnten die ermüdeten Gehirnzellen nochmals aktiviert werden. Nach dem Mittagessen traten alle wieder die Heimreise an und konnten auf ein erfolgreiches und schönes  Wochenende in Kassel zurückblicken.

 

 

 

Die 56. Europeade fand in diesem Jahr vom 17.-21. Juli in der nordhessischen Stadt Frankenberg statt. Insgesamt 47 Musikerinnen, Tänzerinnen, Musiker und Tänzer hatten sich aus dem Kreis Gütersloh als "Der Kreis tanzt" angemeldet. Eine Kooperation aus den Folklore- und Volkstanzgruppen, wie der Volkstanzkreis Rheda-Wiedenbrück, der Volkstanzgruppe Marienfeld, dem Volkstanzkreis Halle sowie der Gruppe Tanzschuh & Co. aus Halle und natürlich auch dem Folklorekreis Gütersloh. Insgesamt ca. 5100 Folkloristen aus ganz Europa nahmen an diesem größten europäischen Festival teil. Die Unterbringung fand überwiegend in Schulen, Turnhallen und in einer nahe gelegenen Kaserne statt. So waren auch die Gütersloher in der Gesamtschule Battenberg untergebracht. Zwei Klassenräume boten den Teilnehmer eine kuschelige Herberge.

Eine eigens für die Europeade aufgestellte Arena mit ca. 3500 Sitzplätzen verwandelte die Wehrweide in Frankenberg zum Austragungszentrum für die nächsten 5 Tage. Hier fanden die abendlichen Veranstaltungen, wie am Donnerstag die Eröffnungsfeier, am Freitag das Chorkonzert und schließlich am Sonntag die Abschlußveranstaltung statt. Ein extra aufgestelltes Versorgungszelt in der Nähe diente als Speiseort, an dem alle Teilnehmer zu bestimmten Zeiten verköstigt wurden.

Die ersten vom Folklorekreis Gütersloh reisten am Mittwoch Morgen zur Anmeldung an. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Stadt noch im Normalzustand und die Veranstaltungsorte, wie Bühnen und die Arena, wurden für die Mega-Veranstaltung vorbereitet. Im Laufe des Tages fanden sich alle Teilnehmer in ihrer Herberge, der Gesamtschule Battenberg, ein und bezogen ihre Quartiere. Der Mittwoch verlief verhältnismäßig entspannt. Man genoss die Sonne und das herrliche Wetter und bummelte durch die Gassen von Frankenberg. Am Abend spielten und tanzten die Gruppen aus der Region und unterhielten die anwesenden Gäste.

Am Donnerstag verwandelte sich die hessische Stadt in einen Ort der bunten Fröhlichkeit. Bereits im Laufe des Tages fanden auf den insgesamt 10 Bühnen verschiedene tänzerische und musikalische Darbietungen statt. Angereiste Folkloregruppen aus dem Norden, Süden, Westen oder Osten von Europa zeigten ihre traditionellen Tänze aus ihrer Region.

Für Nina vom Folklorekreis Gütersloh fand eine erste Probe auf der Bühne der Arena statt. Sie war gebeten worden, zusammen mit dem Fanfaren- & Showorchester Gotha die Europahymne zur Eröffnungsfeier zu singen. Auf Grund mangelnder Konversation im Vorfeld war Spontanität gefragt. So mussten spontan die Noten bearbeitet werden, um ein Zusammenspiel zu ermöglichen. Da bei der Eröffnungsfeier alle deutschen Gruppen mit der Sternpolka beginnen sollten, gab es auch eine Probe für alle deutschen Musiker und Tänzer. Ein fantastischer Klang bei dieser Vielzahl von Musikanten sowie ein buntes Bild bei allen deutschen Tänzerinnen und Tänzer.

Nach der zeremoniellen Übergabe der Europeade-Flagge von Viseo (Ort der letzten Europeade) an Frankenberg und das eindrucksvolle Hissen, in Begleitung der Europahymne, konnte die 3-stündige Eröffnungsgala beginnen. Die Tanzfläche war in 6 Feldern aufgeteilt, auf denen jeweils eine Gruppe ein 3-minütigen Tanz aus ihrem Land zeigte. Alle 211 Gruppen waren entweder für die Eröffnungsfeier oder für die Abschlussgala eingeteilt.

Der Freitag stand für die Gütersloher Gruppe unter dem Motto "Tanzen mach Spaß". War in den Tagen vorher noch die Möglichkeit zivil gekleidet das Festival zu besuchen, kleidete man sich am Freitag den ganzen Tag in Tracht. Auf zwei Auftrittsbühnen war "Der Kreis tanzt" eingeplant. Bereits um 11:00 Uhr auf der Bühne Nummer 10 vor dem Versorgungszelt und um 15:30 Uhr in der Innenstadt auf der Bühne Untermarkt. Jeweils ein 30minütiges Programm mit Tänzen aus der überwiegend westfälischen Region hatte die Gruppe vorbereitet. So gehörten u.a. die Tänze Begrüßungswalzer, Lange Reihe, Sauerländer, Großer Achter und auch das Flachsernten zum Repertoire. Zwischen den Aufführungen gab es die Möglichkeit sich die vielen, vielen anderen Folkloregruppen auf den anderen Bühnen anzuschauen und/oder sich an den aufstellten Verkaufs- und Informationshütten über die vergangenen oder zukünftigen Europeaden zu informieren. Es ist sicherlich vorstellbar, dass der Tag bei einem solchen Mega-Programm rasend schnell vorbei ging.

Am Abend hatten die Gütersloher die Wahl zwischen einem speziell vom Battenberg ausgerichteten Folklore- und Party-Abend in der Stadthalle Battenberg oder sich auf dem Unter- und Obermarkt in Frankenberg bei "Europeade By Night" unterhalten zu lassen. In Battenberg zeigten einige Gruppen Tänze aus ihrem Programm. In Frankenberg sorgten Musikgruppen aus allen Herren Länder für gute Stimmung und Unterhaltung. Bei herrlichen Temperaturen profitierten auch die Getränkewagen und Lokalitäten rund um die beiden Plätze in der Innenstadt.

Am Samstag Vormittag wurden alle Vertreter der verschiedenen Gruppen zum Empfang beim Bürgermeister geladen. Als Vertreter der Gütersloher Gruppe nahmen verdienterweise Andrea und Matthias Schiller daran teil. Sie hatten in diesem Jahr die Anmeldung und Organisation für die gesamte Kreis-Gütersloher-Gruppe übernommen.

Am Nachmittag war der große Festumzug durch die Innenstadt von Frankenberg geplant. Nachdem einige Gruppen am Vormittag noch ihre Auftritte hatten versammelten sich alle um 14:00 Uhr am Aufstellungsort zur großen Parade. Alle insgesamt 211 Gruppen in ihren bunten Trachten und mitgebrachten Utensilien, Landesflaggen und Vereinsfahnen stellten sich auf ihren Nummern-Platz auf und warteten auf ihren Abmarschbefehl. "Der Kreis tanzt" hatte die Nummer 203 und war somit am Ende des Festumzuges aufgestellt. Eine Gruppe nach der anderen, in bunter Vielfalt und mit viel Musik, passierte den Standort 203.

Bis schließlich um ca. 16:00 Uhr der große Regen und Hagel kam. Innerhalb weniger Minuten waren fast alle durchnässt. Selbst die vorsorglich mitgebrachten Regenschirme konnten die Wassermassen nicht aufhalten. Wie erfreulich war es da, dass einige Bürger von Frankenberg ihre Türen öffneten und den Akteuren Unterschlupf gewährten. So wie zum Beispiel eine Bäckerei, die ihre Backstube öffnete und somit vielen Folkloristen einen trockenen Ort boten. Auf Grund des nicht einzuschätzenden Wetters sahen sich die Verantwortlichen gezwungen, den Umzug abbrechen zu lassen. Das hatte natürlich zur Folge, dass unter anderen auch die Gütersloher nicht in den wünschenswerten Genuss der Parade kamen und völlig durchnässt in ihr Quartier zurück kehrten mussten, um sich einigermaßen trocken zu legen. Bei vielen Akteuren stellte sich die Frage : Wie die empfindlichen Trachten bis zum nächsten Tag wieder trocken bekommen? Das Wetter beruhigte sich zum Abend wieder und so konnte der Europeadeball rund um das Frankenberger Rathaus, wie geplant, stattfinden. Stimmung pur war angesagt. Bis spät in die Nacht spielten verschiedene Orchester und Musikgruppen und brachten die ohnehin schon tanzbegeisterten Folkloristen und Bürger von Frankenberg zum Tanzen.

Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Liebfrauenkirche im Zentrum von Frankenberg. Schnell füllten sich die Bänke mit internationalen Gästen aus ganz Europa. Die Gebete und in den Predigten, die auch in englisch übersetzt wurden, ging es um die farbige Vielfalt unter den Menschen. Gesangseinlagen aus verschiedenen Nationen, wie unter anderem ein "Ave Maria" aus Portugal, gaben der gesamten Messe immer wieder ein festliches Ambiente. In die Europahymne am Schluss stimmten alle in ihrer eigenen Sprache mit ein.

Der Höhepunkt, besonders auch für die Gütersloher, war an diesem Tag die Abschlussveranstaltung, die planmäßig um 15:00 Uhr bei herrlichem Sonnenschein begann. Wie alle anderen Gruppen hatten auch die Tanzgruppen aus Nordrhein-Westfalen, zu dem auch der Kreis Gütersloh gehört, drei Minuten Zeit ein westfälisches Potpourri auf das Paket zu legen. Ein Feeling der besonderen Art. (siehe auch Video Europeade 2019) Dieses Mal hatte man auch durchsetzten können, dass die Musiker der Tanzgruppen live spielen konnten. Dies war in den vergangenen Europeaden leider nicht immer der Fall gewesen. So marschierten die Gütersloher gemeinsam mit den Tänzern aus Neuenkirchen, Paderborn und Oberbauerschaft auf die Tanzfläche und gaben ihr Bestes. Alle, besonders die Musiker, freuten sich über einen gelungenen Auftritt.

Drei Stunden ging auch die Abschlussveranstaltung, bei der viele Gruppen, die zur Eröffnungsgala nicht getanzt hatten, bei strahlend blauen Himmel ihr Programm zeigten. Abschluss und Höhepunkt des Abends, war natürlich das Einholen der Europeadeflagge und die zeremonielle Übergabe dieser an Klaipéda in Litauen, wo im nächsten Jahr die 57. Europeade stattfinden wird.

Herr Bürgermeister Rüdiger Heß aus Frankenberg, dankte allen Helfern, die für den reibungslosen Ablauf in Frankenberg gesorgt hatten. Der Bürgermeister von Klaipéda bedankte sich ebenfalls in seiner Rede und überraschte alle Anwesenden mit einem bekannten Jazzsong von Louis Armstrong. "What A Wonderful World". Die Botschaft an alle: Frieden, Freundschaft und das gemeinsame Miteinander sollte das Ziel jeder Europeade in Europa und der Welt sein. Möge die Menschheit erkennen und verstehen, welch wundervolle Welt uns gegeben wurde, die wir alle zusammen hegen und pflegen müssen.

Der Kreis tanzte zur 56. Europeade in Frankenberg.

 

 

 

Der Folklorekreis Gütersloh on tour. Pünktlich um 7:00 Uhr, am Samstag den 13. April, ging es vom Parkplatz des Schulzentrum Süd in Sennestadt in Richtung Süden. Vorerst 20 Personen vom Folklorekreis Gütersloh, sowie ein Paar der Brunswiker Tanzliut aus Braunschweig, freuten sich auf die folgenden 10 Tage im Süden von Europa. Was würde sie alle erwarten? In Folge die Erlebnisse und Aktivitäten auf der Reise an die ligurische Küste von Italien.

Ein Zwischenstopp am ersten Tag wurde überraschenderweise in Rothenburg ob der Tauber gemacht. Zwei Stunden konnten sich die Mitfahrer innerhalb der alten Stadtmauer die Beine vertreten und sich in den vielen weihnachtlichen und kunsthandwerklichen Läden von der Vielzahl an Angeboten begeistern. Die bunt geschmückten Osterbrunnen waren die ideale Kulisse für ein Gruppenfoto.

Anschließend ging die Fahrt weiter in Richtung Lindau. Dort in der Jugendherberge war die Zwischenübernachtung auf der Reise nach Italien. Dort kamen auch 6 weitere Reiseteilnehmer aus München und Augsburg hinzu. Der Abend stand ganz im Sinne des Tanzen. Das Programm für das 4tägige Festival musste noch einmal geprobt werden. Rechts und links und rund im Kreis. Walzerschritt und schwungvolle Polka. Nach zweieinhalb Stunden harten Trainings hatten sich alle einen leckeren Drink an der Hausbar verdient.

Am nächsten Morgen, der Himmel weinte Freudentränen, ging es weiter durch Österreich, Lichtenstein und der Schweiz, über und durch schneebedeckte Berge, nach Italien.

Weiter nach Mailand und Genua bis man schließlich am Ziel in Diano Marina am Mittelmeer ankam.

Das Hotel Astra war für die nächsten Tage der Ausgangspunkt für die Tänzer und Musiker vom Folklorekreis Gütersloh. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zwischen dem Veranstalter des Festivals und dem Hotelinhaber konnten alle ihre Zimmer beziehen. Jedes mit einem kleinen Balkon, der bei dem schönen Wetter ein willkommenes Fleckchen darstellte. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort und einem leckeren Abendessen im Hotel, stand noch einmal Tanzen auf dem Programm. Eine Stunde lang wurden nochmals überwiegend die Tänze geprobt, die noch nicht so gut saßen. Der gesellige Abend im Anschluss an der Hotelbar war ideal zum weiteren Kennenlernen der mitreisenden Gäste. Am Morgen wurde noch einmal das Tanzprogramm auf dem nahe liegenden Parkplatz geübt. Viele der Passanten und Bewohner schauten sich von der Straße oder ihren Balkonen das bunte Treiben der schwungvollen deutschen Tänzen an.

Danach nutzten viele die Zeit den Ort Diano Marina zu erkunden. Bei strahlend blauen Himmel und einer starken Brise vom Meer aus, war die Strandpromenade ein sehr schöner Ort für einen Spaziergang. Mutige wagten sich mit den Füßen ins Meer. In der Fußgängerzone lockten Patisserien zu leckeren Kuchen und kunstvoll gestalteten Törtchen mit Kaffee, Expresso und italienischen Cappuccino zum Verweilen ein. Am Abend fand ein Treffen aller Gruppenleiter mit den Organisatoren statt. Dort gab es die Informationen über den Ablauf des gesamten "International Folklore Festival Diano Marina - Sanremo - Cannes 2019". Während dessen wurde im Hotel wieder das Wort "Geselligkeit" groß geschrieben. In fröhlicher Runde bis spät in die Abendstunden ging wieder einmal ein schöner Tag zu Ende. Am Dienstag war der Tag für Sightseeing vorgesehen. Während des Frühstückes wurde als erstes einmal dem Geburtstagskind Andreas ein Ständchen gebracht, bevor es dann im Buskonvoi in Richtung Frankreich ging. Die Parfümerie Fragonard in Èze war das erste Ziel an diesem Morgen. In Form einer Führung wurde den Besuchern die einzelnen Schritte der Parfümherstellung  erklärt. In einem Riechspiel konnten die Teilnehmer verschiedene Gerüche ihren Ursprüngen zuordnen. Am Ende konnte sich jeder, wie er wollte mit verschiedenen Produkten der Parfümfabrik eindecken. Dabei fiel vielen die Wahl des richtigen Duftes schwer.

Weiter ging es mit dem Bus nach Nizza. An der berühmten  Promenade des Anglais konnten die Reisenden aussteigen und die Stadt auf eigene Faust erkunden. Die einen spazierten durch die Altstadt. Die anderen spazierten entlang der Promenade und wieder andere probierten in einem gemütlichen Restaurant die französische Küche oder tranken in einem der vielen Cafés einen Kaffee. Am Nachmittag ging es dann weiter in das Fürstentum Monaco und in die berühmte Stadt Monte Carlo mit ihrem genauso bekannten Casino und dem Hotel de Paris. Bewundert wurden die vielen Nobelkarossen und die vielen Jachten der Reichen, die im Hafen lagen. Leider war durch das hohe Verkehrsaufkommen und der vielen Umleitungen die zur Verfügung stehende Zeit ein wenig knapp. Gerne hätte man sich den Palast der Grimaldis sowie die Altstadt ebenfalls angesehen.

So wurde um 19:00 Uhr die Rückfahrt zum Hotel angetreten. Wie besprochen, wartete das leckere Abendessen auf seine Gäste. Ein wundervoller Tag für alle Teilnehmer dieses Festivals. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Musik und des Tanz. Am Morgen fuhr man gemeinsam im Buskonvoi in Richtung Sanremo. In der Fußgängerzone, vorbei am bekannten Casino ging es in einem Festumzug bis zum bekannten ARISTON Film Theater. Immer wieder blieb der Zug stehen und die verschiedenen Folklore- und Trachtengruppen aus Österreich, Ungarn, Mexiko, Kolumbien, der Ukraine, der Slowakei, Portugal, Italien und Deutschland zeigten in ihren traditionellen Trachten ihre Tänze. So auch der Folklorekreis Gütersloh. Vor dem ARISTON zeigte jeder Gruppe noch einmal einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Repertoire.

Gemeinsam ging es danach mit der Nationalflagge und Gruppenschild zum Casino von Sanremo. Dort versammelt wurde ein Foto aller Gruppen gemacht. Ein Trubel der seines Gleichen sucht. Die Anzahl der Fotografen und Fotografinnen waren kaum zu zählen. Das Aufgebot kann nicht viel geringer gewesen sein als bei den üblichen Festspielen in dieser Region. Weiter ging die Fahrt in die französische Filmstadt Cannes. An dem berühmten Boulevard de la Croisette hatte jede Tanzgruppe eine Stunde Zeit ihr Programm den vielen Gästen, Touristen und Einheimischen zu präsentieren. Bei strahlendem Sonnenschein direkt am Meer zeigten die Gütersloher und ihre Gäste westfälische Tänze, die sie eigens für diese Promenade einstudiert hatten. Ein Feeling der Extraklasse, trotz Spaziergängern und eiligen Passanten, die keine Zeit zum Verweilen und genießen hatten. Anstrengend, aber auch toll war die Darbietung auf diesem wohl bekanntesten Boulevard in Europa. Natürlich durfte am Ende das Gruppenfoto auf dem berühmten roten Teppich in Cannes nicht fehlen.

Ein super toller Tag ging mit der Heimfahrt in Hotel zu Ende, welches sehr flexibel mit dem Abendessen war und die Gäste auch zu fortgeschrittener Stunde noch bestens und freundlich bewirtete. Am letzten Tag des Festivals in Diano Marina stand am Morgen der Empfang im Rathaus auf dem Programm. Pünktlich um 11:00 Uhr waren die Delegierten aller teilnehmenden Gruppen eingetroffen. Nach den obligatorischen Pressefoto und den Ansprachen des Stadtvertreters, der Polizeipräsidentin und des Kulturbeauftragten, gab es einen vorbereiteten Imbiss und verschiedenartige Getränke.

Am Nachmittag zogen dann alle Nationen in einem Straßenumzug zur Bühne auf der Strandpromenade von Diano Marina zur großen Abschlussveranstaltung. Die Organisation eines geordneten Umzuges ist sicherlich nicht ganz einfach, wie die Akteure vor Ort erfahren mussten. Aber die Stimmung bei den Güterslohern war trotz allem ungetrübt. Auf der Hauptbühne startete um 16:00 Uhr das vielversprechende internationale Folkloreprogramm. Beginnend mit den Mexikanern aus den USA und den Kolumbianischen Gäste aus London ging es weiter mit vielen anderen folkloristischen Tanz- und Trachtengruppen aus Europa. Jeder präsentierte in etwa 15 Minuten einen Teil seines nationalen Tanz- und Musikprogramm. Dabei war von Czardas über Ukrainischem Gesang und Schuhplattlern, Ländlern, Kreis- und Vierpaartänzen alles zu sehen. Vier Stunden dauerte das abwechslungsreiche Programm und ließ keine Langeweile aufkommen.

Zum Abschluss fanden sich alle Vertreter nochmals mit Ihren Landesfahnen und Gruppenschildern zur großen Verabschiedung auf der Bühne ein. Ein Pokal und ein Bild nahm jede Gruppe als Andenken an das "Internationale Folkore Festival Diano Marina - Sanremo - Cannes 2019" mit nach Hause. In ausgelassener Stimmung traten alle Teilnehmer den Rückweg zu ihrem Hotel an.

So auch der Folklorekreis Gütersloh, der  nach dem Abendessen nochmal mit der mexikanischen und kolumbianischen Gruppe bei Samba und Salsa bis tief in die Nacht feierte. Da die Ostwestfalen und ihre Gäste den Aufenthalt an der ligurischen Küste bis Ostersonntag verlängert hatten, wurde das Programm der beiden letzten Tage selber gestaltet. So fuhr man am Karfreitag als erstes nach Cervo, einem kleinen Dorf mit seiner Kathedrale San Giovanni.

Ein kleines Dorf mit engen Gassen und vielen kunsthandwerklichen Geschäften. In einem Cafe mit traumhaftem Blick über die ligurische Küste verweilten einige bei einem Expresso, Latte oder ähnlichem bevor die Weiterfahrt zur Grotte di Toirano begann.

Der Nachmittag, wieder im Hotel ASTRA, war zur freien Verfügung.
Jedes Jahr am Karfreitag, findet in Diano Marina eine Prozession mit den 14 Kreuzwegstationen durch die Fußgängerzone statt. Dieses Ereignis wollten sich einige aus der Gruppe nicht entgehen lassen. So trafen sich die Interessenten um 21:00 Uhr vor der Kirche Sant'Antonio Abate, um an der diesjährigen Prozession teilzunehmen. Obwohl die Zeremonie natürlich auf italienisch war, war der Leidensweg Jesu beeindruckend und besinnlich dargestellt. Wieder zurück im Hotel kam die große Überraschung. Die Musiker und Tänzer aus Gütersloh wurden gebeten, nochmal, am Samstag, mit nach Sanremo zu fahren und an dem dortigen Festumzug und Auftritt vor dem ARISTON teilzunehmen. Der Folklorekreis Gütersloh musste einen positiven Eindruck hinterlassen haben. Nach einer längeren Diskussion um das Für und Wider hatte man eine tanzbare Truppe zusammen. Also wurde entschieden, den nächsten Tag nochmals den Tag in Sanremo zu verbringen. Wer wollte konnte in Diano Marina bleiben und den letzten Tag in Italien selber gestalten. Am Samstag ging es dann nochmals mit dem Bus ins nahe gelegene Sanremo. Bei strahlend blauen Himmel tanzten und spielten die Ostwestfalen wie auch schon Tage zuvor in der Fußgängerzone  und vor dem ARISTON. Insgesamt sechs Gruppen aus Lettland, Bulgarien, Polen, den Niederlanden, der Schweiz und Finnland nahmen an diesem dritten Festival an der Mittelmeerküste teil. Schnell wurden neue Bekanntschaften, vor allem mit den Schweizern geschlossen.

Ein Internationales Festival ist eine ideale Gelegenheit neue Kontakte und Freundschaften zu finden und zu schließen. Die Weiterfahrt, zum zweiten Mal nach Cannes zu fahren, ersparte sich der Folklorekreis Gütersloh. Ein wenig Freizeit für die Erkundung von Sanremo war ein willkommene Alternative für den letzten Tag dieser italienischen Reise. Am Abend verabschiedeten und bedankten sich die Mitglieder und Gäste vom Folklorekreis Gütersloh von ihren beiden Betreuern Jovana und Nenad, die unterm Strich die eigentlichen Organisatoren dieses doch schönen internationalen Festivals waren. Am Ostersonntag hieß es dann wieder Abschied nehmen von einer sehr schönen Region Italiens. Pünktlich nach dem Frühstück wurde die Heimreise angetreten.Wieder über Genua und durch die Schweiz, entlang des San Bernadino, über schneebedeckte Berge in die Stadt am Bodensee. Dort verabschiedeten sich die mitgereisten Gäste  von der Riesengebirgs-Trachtengruppe-München und Luis, der jüngste Teilnehmer mit seiner Mama Katrin sowie Renate. Der Rest vom Folklorekreis Gütersloh genossen noch einen letzten Spaziergang auf der Insel in Lindau.

Am letzten Tag einer sehr schönen Reise ging es wieder über die bundesdeutschen Autobahnen zurück in die ostwestfälische Heimat. Wieder einmal ging eine gemeinsame Aktivität, bei der vor allem der Spaß an Musik und Tanz sowie die Geselligkeit an höchster Stelle standen, vorüber. Sicher ist, dass in nächster Zeit die neue Planung für ein neues internationales Folklorefestival 2020 im Ausland beginnen wird. Man darf gespannt sein, wohin die Reise gehen wird.